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Wildwasserkajak Griechenland

Mit dem Wildwasserkajak in Griechenland
| Autorin: Lena Grüb, S2S Pro-Team

Griechenland ist ein Wildwasserparadies, besonders, wenn man abgelegene Bäche in wunderschönen Schluchten mag. Canyonwände gibt es in allen Farben und Dimensionen. Im späten Frühjahr bietet das Ganze dann – eingefasst in satt grüne Wälder – eine Kulisse der Extraklasse.
Trotz der tiefen Canyons bietet sich Griechenland nicht nur für Liebhaber*innen des schweren Wildwassers an. Die meisten Strecken befinden sich im leichteren bis mittelschweren Bereich (viel WW um den 3. Grad der Wildwasserskala). Daniel und ich wollten viel paddeln, um warmgefahren und mit mehr Schmalz in die heimische Kajaksaison zu starten.

Wir konnten viele Klassiker erfolgreich befahren darunter Erymanthos, Krikellopottamos, Arachtos, Kallaritikos, Voidomatis, Milleapottamos und Aaos.
Zugegebenermaßen beinhaltete unser Urlaub – wie immer, wenn man in Griechenland Wildwasserkajak fährt – viel langes Shutteln in kurvenreichem Gelände. Die Straßen sind nicht immer asphaltiert. Das Rad ist hier meist nicht das Hilfsmittel der Wahl, weil einige Shuttles mit dem Auto eine Stunde one-way lang sind. Außerdem gibt es viele Hunde, die gerne Jagd auf zähe Waden machen.
Das Gute an den Autofahrten in Griechenland ist jedoch, dass man sich meist in wunderschöner Landschaft befindet und es auch sonst nie langweilig wird: mal ist eine ganze Fahrspur der Straße abgebrochen, mal muss man Steine aus der Durchfahrt räumen, manchmal wegen querenden Schafherden abrupt bremsen.

Wildwasserkajak fahren in Griechenland
Tiefe Klamm beim Wildwasserfahren in Griechenland

Der Erymanthos war einer unserer ersten Bäche und wir beschlossen, gleich alle Abschnitte aneinanderzureihen. So erwarteten uns ca. 30km durchgängiges Wildwasser inklusive einem 4er-Zwangspassagen-Canyon. Für WW3- und Geologie-Liebhaber*innen ist der untere Abschnitt, der Konglomeratcanyon, ein absolutes Muss!
Eines unserer Highlights war definitiv der Milleapottamos, den wir mit richtig viel Wasser erwischten, sodass wir gleich beide Abschnitte am Stück fahren konnten. Im Black Canyon fanden wir traumhaftes Wildwasser mit vielen Boofs, schönen Zungen sowie super Kehrwässern zum Unterschneiden. Nur den Ausstieg sollte man nicht verpassen. Eine alte malerische Steinbrücke überspannt den Fluss bevor dieser zwischen hohen Wänden in einem unfahrbaren Canyon verschwindet.

Eine antike Steinbrücke befindet sich auch am Voidomatis, der in Puncto Wasserqualität und Wildwassergesamterlebnis seines gleichen sucht. Direkt am Einstieg blubbern mehrere Kubikmeter türkises Wasser aus den Quellen. Später im Jahr entspringt der Fluss erst bei diesen Quellen am Einstieg. Dieses Mal kam jedoch auch etwas Wasser von oben aus dem Vikos.

Übernachten in Griechenland

Wilde und wunderschöne Schlafplätze sind in Griechenland fast überall zu finden. Hier sollte natürlich gelten “leave nothing but footprints”. Nachdem man die Spuren der verheerenden Waldbrände des letzten Sommers noch deutlich sieht, möchte ich an dieser Stelle von Lagerfeuern abraten. Statt des Grillabends empfiehlt sich also der Besuch einer Taverna, um den Paddeltag perfekt ausklingen zu lassen.

Flussinformationen Griechenland Wildwasserkajak

Infos zu griechischen Flüssen gibt’s in den Greco Kanuführern von Franz Bettinger. Da Online-Pegel kaum vorhanden sind, ist es sehr hilfreich, dass Christoph Scheuermann jährlich eine WhatsApp-Gruppe initiiert, um sich gegenseitig Einschätzungen der Wasserstände und aktuelle Infos mitteilen zu können. Da merkt man erst wieder, wie hilfsbereit die Paddelcommunity ist!

Efkharisto! Danke! Und viel Spaß beim Paddeln in Griechenland!

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