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Saut du Doubs

Saut du Doubs | Autorin: Maike Möst, S2S Pro Team

2021 sollte es an Silvester jede Menge Regen anstatt Schnee geben. Dadurch war klar, dass höchstwahrscheinlich der Saut du Doubs laufen würde. Ein ca. 27 m hoher Wasserfall, der schon seit einiger Zeit auf meiner Liste stand. Somit war die Entscheidung klar, dass es ins Jura gehen würde. Normalerweise hat er nämlich immer viel zu wenig Wasser und läuft nur, wenn es sehr viel Niederschlag gibt.
Als wir morgens am 31. Dezember 2021 gestartet sind, hatte er aber erstmal noch zu viel. (150 Kubik, gefahren wird er so zwischen 70 und 100 Kubik).

Deshalb machten wir uns erstmal auf den Weg zur Loue, einer meiner absoluten
Lieblingsbäche. Die Loue entspringt aus einer Karstquelle und man kann direkt an der Quelle
einsteigen und aus dem Berg rausfahren.

Der Saut du Doubs ruft

Nachmittags am ersten Januar hatte der Saut du Doubs dann einen fahrbaren Pegel. 100
Kubik, immer noch sehr viel Wasser, aber fahrbar.

Der Saut du Doubs ist direkt an der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz. Man parkt
sein Auto in Frankreich und trägt dann über eine Brücke in die Schweiz zum Einstieg und
steigt am Ende wieder in Frankreich aus. Das einzige Problem bei der Sache ist, dass man
im Kanton Neuenburg in der Schweiz nicht Kajak fahren darf. Als ich im vorigen Jahr schon
einmal da war, kamen die Security Leute vom Wasserfall und wir flüchteten so schnell wie
möglich rüber nach Frankreich, um keine Buße zahlen zu müssen.

Deshalb war klar, dass die ganze Sache relativ schnell gehen muss. Und gingen wir direkt
umgezogen mit Booten zum Wasserfall. Scouten ist durch die Aussichtsplattformen von
beiden Seiten und von gegenüber vom Fall ziemlich einfach. Da ich durch den hohen
Wasserstand die Anfahrt sehr schwer fand, endschied ich mich doch nicht zu fahren. Die anderen drei fuhren dennoch und zum Glück ging alles gut.

Am Abend haben wir dann auf dem Parkplatz oberhalb des Wasserfalls übernachtet. Ich war
ziemlich traurig das ich nicht gefahren bin. Die ganze Nacht über habe ich immer wieder auf
meinem Handy nach dem Wasserstand geschaut und mir ausgerechnet, dass es am nächsten
Morgen ganz früh gerade noch reichen könnte.

Es wird ernst

Am nächsten Morgen hatte es 75 Kubik. Perfekt. Noch im Dunkeln sind wir runter gegangen
zum scouten. Die Linie sah gut aus und auch Niels schloss sich noch an. Also wieder mit Boot runter zum Wasserfall. Kurz aufwärmen und die Linie nochmal im Kopf durchgehen. Niels fuhr als erstes. Als er unten war bekam ich ein Zeichen, es schien alles gut gegangen zu sein.

Dann war ich an der Reihe. Spritzdecke zu. Im Kehrwasser noch mal tief durchatmen, kurz
Mut zu sprechen und dann geht’s auch schon los. Aus dem Kehrwasser ausgefahren ging
alles ganz schnell. Schon bin ich an der Kante, kurz abwarten, die Position passt. Dann
anlegen und dann war ich auch schon unten.

Der Pool war ganz schön boily. Der erste Rollversuch klappte nicht, aber dann bin war ich
oben. Ziemlich glücklich und zufrieden mit meiner Line fuhr ich ans Ufer. Und bekam dann
sogar noch das Boot zum Auto hochgetragen.

Ein perfekter Start in den Tag und das neue Paddeljahr. Anschließend gab es Frühstück in der Sonne.

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